Aromatherapie – Wirkung und Rezepte

Was ist Aromatherapie?

Bei dieser ganzheitlichen Therapieform sollen Körper, Geist und Seele durch die Wirkung ätherischer Öle in Einklang gebracht und harmonisiert werden. Dafür gibt es verschiedene Anwendungsformen, zum Beispiel Massagen, Bäder, Inhalation, Verdunstung über Duftlampen und viele mehr.

Inhaltsverzeichnis

Es existieren über 300 ätherische Öle, von denen manche entspannend wirken und Stress lindern; andere beleben oder heben die Stimmung. Die Aromaöle werden auf unterschiedliche Arten gewonnen: Je nach Pflanze werden Blätter, Blüten, Schale oder Holz verwendet. Die Aromatherapie ist Teil der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und eine der ältesten Heilmethoden der Welt.

Hinweis: Aromaöle können unerwünschte Nebenwirkungen auslösen, die von leichten Hautreizungen bis hin zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock reichen. Vor der eigenhändigen Anwendung sollten Sie deshalb immer einen Experten oder eine Expertin befragen, zum Beispiel einen naturheilkundlichen Arzt oder eine naturheilkundliche Ärztin. Besonders bei akuten oder chronischen Krankheiten, Allergien oder einer bestehenden Schwangerschaft sollten Sie äußerst vorsichtig sein. Außerdem gilt, dass die ätherischen Öle nicht pur auf der Haut angewendet werden dürfen. Einzige Ausnahme ist das Lavendelöl.

Geschichtlicher Rückblick

Schon früh erkannten die Chinesen, dass man mit ätherischen Ölen bestimmte Wirkungen auf Körper und Psyche erzielen kann. So setzten sie den Duft von Weihrauch ein, um eine Stimmung von Harmonie und Ausgeglichenheit zu erreichen. Die Ägypter entdeckten circa 3.000 vor Christus die Einsatzmöglichkeiten der Pflanzenessenzen für sich und verwendeten sie beispielsweise zur Einbalsamierung, in der Kosmetik oder zur Massage. Bei wichtigen Staatsakten wurde damals Weihrauch verbrannt, wobei Sklavinnen Parfumkegel auf dem Kopf trugen, aus denen der Duft strömte. Außerdem wurden damals schon Pillen, Salben, Puder und Zäpfchen aus den ätherischen Ölen hergestellt.

Zur Zeit von Christi Geburt existierte bei den Römern bereits eine große Anzahl an Duftläden, die feine Öle aus Ägypten verkauften. Kaiser Nero ließ angeblich in seinem Palast Röhren verlegen, durch die der Duft verschiedener Parfums strömte. Im Mittelalter vermuteten die Menschen, dass bestimmte ätherische Öle vor der Ansteckung mit der Pest schützen können. Heute weiß man, dass viele der Öle antibakteriell wirken, was ihnen eventuell eine gewisse Schutzwirkung vor ansteckenden Krankheiten verleiht.

Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte der französische Chemiker und Parfumeur René-Maurice Gattefossé durch Zufall, dass Lavendelöl nicht nur einen äußerst angenehmen Duft verströmt, sondern auch für die Desinfektion und schnellere Heilung von Wunden angewendet werden kann. Als er sich bei einem Unfall in seinem Labor die Hand verbrannte, hielt er diese ohne nachzudenken in die nächststehende Flüssigkeit – Lavendelöl. Er beobachtete anschließend, dass seine Brandwunde kaum Beschwerden verursachte und deutlich besser abheilte, als er es von früheren Verletzungen dieser Art kannte. Gattefossé begann daraufhin, mit verschiedenen ätherischen Ölen zu experimentieren und ihre Heilwirkungen zu dokumentieren. Er war es auch, der der Aromatherapie ihren Namen gab.

Wirkungsbereiche

Die Möglichkeiten zum Einsatz der Aromatherapie sind vielschichtig, wobei sie auf verschiedenen Wegen ihre Wirkung entfaltet.

Wirkung über den Geruchssinn

Im Mittelpunkt der Aromatherapie steht der Geruchssinn, über den die Düfte der ätherischen Öle als Erstes aufgenommen werden. Der Geruchssinn ist unmittelbar mit denjenigen Bereichen im Gehirn verknüpft, die für unsere Gefühle zuständig sind (limbisches System). So können wir auf bestimmte Düfte zum Beispiel mit Freude, Entspannung, jedoch auch mit Ekel oder Ablehnung reagieren. Dies ist von Mensch zu Mensch verschieden. Zum einen ist es reine Geschmackssache. Manche Menschen lieben einfach den Geruch von Jasminblüten, andere finden ihn aufdringlich, unangenehm oder bekommen sogar Kopfschmerzen davon. Zum anderen werden Gerüche mit Erfahrungen verknüpft. Einmal gespeichert, haben Gerüche so die Macht, Erinnerungen in uns wachzurufen: Der Duft von Vanille erinnert uns vielleicht an Omas selbstgekochten Pudding; der Geruch eines bestimmten Parfums ruft uns viele Jahre später unsere erste große Liebe wieder ins Gedächtnis. Dies passiert unbewusst und innerhalb von Sekundenbruchteilen; wir können diesen Vorgang nicht steuern.

Tier und Mensch waren seit jeher auf das Riechen angewiesen. So gingen Tiere mithilfe ihrer Nase auf Beutefang, verdorbene Nahrungsmittel mussten erkannt werden, um Lebensmittelvergiftungen zu vermeiden, und auch um Wetterveränderungen zu prognostizieren, nutzen Menschen die Nase. In vielen Redewendungen der deutschen Sprache geht es ebenfalls um den Geruchssinn, wie zum Beispiel „ich kann ihn nicht riechen“, „es stinkt zum Himmel“ oder „immer der Nase nach“.

Über die Jahrhunderte hinweg ist der ursprünglich sehr feine Geruchssinn unserer Vorfahren bei den meisten modernen Menschen etwas abgestumpft, beeinflusst durch Faktoren wie Ernährung, Rauchen, Feinstaubbelastung zum Beispiel durch Abgase, sowie ein Übermaß an Geruchsreizen, die tagtäglich auf uns einströmen.

Das Riechen selbst beginnt in der obersten Nasenmuschel. Dort befinden sich, eingebettet in Riechzellen, zwei briefmarkengroße bräunliche Bezirke. Diese nehmen den Geruch auf, leiten ihn dann über die Riechnerven ins limbische System und von dort aus in das Zentralhirn weiter. Vom Gehirn aus kommt es zu einer Rückkopplung, wodurch sogenannte Neurochemikalien ausgeschüttet und eine Reaktion in Form von Empfindungen ausgelöst wird. Die dabei auftretenden Gefühle werden beispielsweise als beruhigend, Angst auslösend, anregend oder euphorisierend wahrgenommen.

Auf diese Art und Weise wirken die in der Aromatherapie verwendeten ätherischen Öle, die für die verschiedensten Krankheiten, Seelenbefindlichkeiten oder Unpässlichkeiten eingesetzt werden. Natürlich werden die Therapeutin oder der Therapeut hierbei nur solche Öle verwenden, die beim Patienten oder der Patientin positive Emotionen hervorrufen. Geruchliche Abneigungen sollte man also im Vorfeld der Behandlung unbedingt besprechen, um böse Überraschungen zu vermeiden und die positive Wirkung der Aromatherapie voll ausschöpfen zu können. Meist gibt es ein anderes ätherisches Öl mit der gleichen oder einer ganz ähnlichen Wirkung, dessen Geruch man angenehmer findet.

Wirkung über die Haut

Doch nicht nur über die Nase, sondern auch über die Haut können die heilsamen Pflanzenwirkstoffe aufgenommen werden und wirken. Theoretisch können also sogar Menschen von der Aromatherapie profitieren, die ihren Geruchssinn teilweise oder vollständig verloren haben. Die Anwendung über die Haut kann durch Massagen oder Bäder erfolgen.

Die Haut ist ein großes Entgiftungs- und Aufnahmeorgan mit einer Fläche von circa zwei Quadratmetern. Sie trennt die Außenwelt von der Innenwelt. Über feine Öffnungen, die sogenannten Poren, und auch über ihre Haarfollikel können kleine Moleküle in den Körper gelangen. Ätherische Öle besitzen eine einfache Molekularstruktur von geringer Größe, was ihnen das Eindringen in die Haut erleichtert. Werden ätherische Öle über die Haut angewandt, gelangen sie ins Blut, werden dadurch im Körper verteilt und wirken auf diesem Weg auf Organe, töten Bakterien und Viren und stärken das Immunsystem. Über die Nieren und die Lunge werden die Aromastoffe anschließend wieder ausgeschieden. Bei einer Massage mit ätherischen Ölen kann man die verwendeten Inhaltsstoffe bereits circa 20 Minuten später im Urin der behandelten Person nachweisen.

Wirkung über die Atmung

Über die Schleimhäute des Atemtraktes dringen die Dämpfe der ätherischen Öle ein. Dies hat bei Verwendung von Eukalyptus- oder Mentholöl zum Beispiel eine krampflösende, schleimlösende oder desinfizierende Wirkung, was unter anderem zur Behandlung von Erkältungskrankheiten sinnvoll sein kann.

Was sind ätherische Öle?

Der Begriff „ätherisch“ stammt von dem griechischen Wort „Äther“. So nannten die alten Griechen den Wohnsitz der Götter. Im 18. Jahrhundert bezeichnete man mit dem Wort „Äther“ die Urmaterie und in der Neuzeit wird darunter eine äußerst flüchtige und betäubende Flüssigkeit verstanden, was den Eigenschaften ätherischer Öle am Nächsten kommt.

Ätherische Öle sind flüssige Bestandteile duftender Pflanzen, die zwar als Öle eingestuft werden, jedoch eine völlig andere Konsistenz besitzen. Sie sind hochgradig flüchtig, vermischen sich schlecht mit Wasser, lösen sich jedoch gut in hochprozentigem Alkohol. Die Ausgangsstoffe für ätherische Öle sind in verschiedenen Pflanzenteilen wie Schalen, Blättern, Blüten oder Harz enthalten. Pflanzen setzen die Wirkstoffe vor allem ein, um bestäubende Insekten anzulocken oder Schädlinge fernzuhalten.

Herstellungsverfahren der ätherischen Öle

Zur Herstellung ätherischer Öle werden verschiedene Verfahren genutzt, zum Beispiel Wasserdampfdestillation, Enfleurage, Kaltpressung oder Extraktion.

Gewinnung ätherischer Öle durch Wasserdampfdestillation

Dies ist das gebräuchlichste Verfahren. Zerkleinertes Pflanzenmaterial wird im Destillierkolben auf einen Rost gelegt. Von unten wird Dampf hinzugefügt. Dadurch löst sich das ätherische Öl heraus. Der Dampf wird aufgefangen und in ein Auffanggefäß geleitet, das Wasser enthält. Das Öl schwimmt auf der Wasseroberfläche. Dies wird anschließend abgeschöpft. Um bei der Wasserdampfdestillation eine gute Qualität erzielen zu können, muss der Vorgang langsam ausgeführt werden. Ein zu hoher Druck und/oder zu große Hitze können die empfindlichen Inhaltsstoffe zerstören.

Enfleurage

Dieses Verfahren ist äußerst kostspielig. Es wird angewandt, um schwer isolierbare Blütenteile zu gewinnen, wenn dies mit der Wasserdampfdestillation nicht möglich ist. Eine Glasplatte wird mit Butter oder frischem Schweinefett bestrichen und darauf werden die frisch gepflückten Blütenteile arrangiert. Darüber kommt eine zweite Glasplatte, bestrichen mit Butter oder Fett und eine weitere Lage Blüten. Auf diese Art und Weise werden circa fünf bis sechs Glasplatten übereinander gelegt. Die Blüten werden täglich gewechselt. Der ganze Vorgang erstreckt sich über mehrere Wochen, und zwar solange, bis das Fett gesättigt ist. Mit Hilfe von Alkohol wird dann das ätherische Öl aus dem Fett extrahiert. Der Alkohol wird später durch Verdampfen entfernt.

Enfleurage kommt vor allem bei Blüten wie denen des Jasmins oder der Rose zum Einsatz. Das aufwendige Verfahren spiegelt sich auch im Preis eines hochwertigen Rosen- oder Jasminöls wider.

Extraktion mithilfe chemischer Lösungsmittel

Die Extraktion wird bei Blüten angewandt, die sehr temperaturempfindlich sind. Zur Extraktion werden chemische Lösungsmittel wie zum Beispiel Hexan oder Tetrachlormethan verwendet. Dies macht das Verfahren günstiger und wesentlich einfacher. Die Pflanzenteile werden mit einem der Lösungsmittel versetzt und erwärmt. Sobald sich das ätherische Öl gelöst hat, wird das Lösungsmittel unter Vakuum abdestilliert und mit Alkohol ausgewaschen. Jedoch ist der Umgang mit solcherart hergestellten ätherischen Ölen mit Vorsicht zu genießen, da Spuren chemischer Lösungsmittel in den Ölen verbleiben können.

Herstellung ätherischer Öle durch Kaltpressung

Wie der Name schon sagt, wird bei der Kaltpressung keine Hitze eingesetzt, da ansonsten die wichtigen Bestandteile der Pflanzen zerstört werden können. Die Fruchtschalen werden zerkleinert und anschließend kalt gepresst.

Klassen der ätherischen Öle

Die ätherischen Öle sind in verschiedene Klassen eingeteilt, je nach Flüchtigkeitsgrad. Häufig ist der Flüchtigkeitsgrad auf der Flasche angegeben. So bleibt bei Ölen der untersten Klasse der Duft am längsten haften; bei Düften der obersten Klasse verflüchtigt sich der Duft am schnellsten. Eine gute Mischung enthält ein Öl von jeder Note. Dies soll Körper, Seele und Geist zu einer Einheit verbinden.

Basisnote

Dies ist die unterste Klasse, was nichts über die Wertigkeit aussagt. Beispiele für den Einsatz der Basisnote sind Nervosität, Unruhe, Unbeständigkeit und chronische Prozesse. Myrrhe, Weihrauch, Zedernholz, Sandelholz und zahlreiche andere Öle besitzen die Basisnote. Bei Düften der Basisnoten ist die Flüchtigkeit am geringsten, der Duft bleibt am längsten haften.

Herznote

Die Herznote ist die mittlere Klasse, die Verdauung und Stoffwechsel beeinflusst. Dazu gehören Öle wie Kardamom, Fenchel, Anis, Koriander, Pfefferminze und Basilikum.

Kopfnote

Die Kopfnote stellt die oberste Klasse dar. Ein Öl der Kopfnote wirkt und verdunstet am schnellsten. Die Kopfnote wird eingesetzt bei Lethargie, Melancholie, Teilnahmslosigkeit. Öle wie Rosmarin, Wachholder, Salbei und Lavendel fallen in diese Kategorie.

Anwendungsgebiete der Aromatherapie

Die Aromatherapie kann bei der Behandlung unterschiedlichster Beschwerden sinnvoll sein. Beispielsweise kann der Duft von Orangen stimmungsaufhellend wirken, die Inhalation mit Thymian bei Erkältungen helfen oder eine Duftlampe mit Lavendelöl entspannend und schlaffördernd wirken. Sogar eine Stärkung des Immunsystems kann mit bestimmten Essenzen erreicht werden. Im Folgenden werden einige Anwendungsmöglichkeiten erläutert.

Anwendung in der Aromalampe

Zwei bis zehn Tropfen eines ätherischen Öls werden in das Wasser der Aromalampe gegeben. Diese Menge reicht für Räume von bis zu dreißig Quadratmetern aus. Sind Kinder mit im Raum, sollten vorsichtshalber geringere Dosen verwendet werden. Die Aromalampe sollte nicht länger als zwei bis drei Stunden am Stück brennen. Bevor ein neuer Duft verwendet wird, sollte die Lampe jedes Mal gründlich gereinigt werden.

Anwendung ätherischer Öle zur Massage

Für die Anwendung in der Aromatherapie werden häufig ätherische Öle zur Massage genutzt. Nach einer ausführlichen Anamnese gilt es herauszufinden, welche Aromaöle für die betreffende Person gerade passend sind. Anschließend werden die ausgewählten ätherischen Öle einem sogenannten Trägeröl zugesetzt, mit dem dann massiert wird. Beispiele für Trägeröle sind Mandelöl, Jojobaöl, Olivenöl, Kokosnussöl, Sonnenblumenöl und Sesamöl. Eine häufige Dosierung ist die Mischung von 50 Milliliter Pflanzenöl mit 20 Tropfen eines reinen ätherischen Öls. Auch eine neutrale Körperlotion können Sie mit einem Öl Ihrer Wahl mit diesem Mischverhältnis für Ihre ganz persönliche Aromatherapie nutzen.

Anwendung durch Umschläge

Ätherische Öle wirken sehr gut, wenn sie in Form von Umschlägen angewandt werden. Dafür gibt man die gewählten Öle zu kaltem oder warmem Wasser, vermischt beides miteinander und tränkt ein Tuch damit. Anschließend wringt man es aus und wickelt es um die betreffenden Körperstellen oder legt es auf.

Ätherische Öle als Badezusatz

Da sich die Aromaöle äußerst schlecht mit Wasser vermischen lassen, wird für die Anwendung in der Badewanne mit einer Trägersubstanz gearbeitet. Die Aromaöle werden in Honig, Sahne, Butter oder Öl (zum Beispiel Mandelöl) eingerührt, vermischt und das Ganze wird dem Badewasser zugesetzt. Auch Meersalz eignet sich als Trägersubstanz. Meist genügt ein Tropfen Öl auf drei Esslöffel Meersalz für ein Vollbad. Auch eine Mischung von zwei Esslöffeln Honig, einem Schuss Milch oder Sahne und maximal sechs bis zehn Tropfen ätherischem Öl hat sich als Badezusatz bewährt. Die Badetemperatur sollte circa 38 Grad Celsius betragen; die empfohlene Badezeit beträgt etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten.

Verwendung ätherischer Öle zur Inhalation

Eine Inhalation kann mit dem passenden ätherischen Öl unterstützt werden. Dies wird dem heißen Wasser zugegeben, verrührt und anschließend inhaliert. Hier sind zwei bis drei Tropfen absolut ausreichend. Bei Kindern reicht ein Tropfen des ätherischen Öls.

Anwendung durch Gurgeln

Reine ätherische Öle können zum Gurgeln eingesetzt werden. Hier gilt der Grundsatz, weniger ist mehr.

Innerliche Einnahme ätherischer Öle

Die innerliche Einnahme eines ätherischen Öls gehört ausschließlich in die Hand eines erfahrenen Therapeuten oder einer erfahrenen Therapeutin. Zum einen kann nicht jedes Öl oral verabreicht werden, zum anderen muss hier unbedingt auf die Reinheit geachtet werden. Auch die Menge des Öls, das eingenommen werden soll, darf auf keinen Fall eigenmächtig überschritten werden. Expertinnen und Experten warnen ausdrücklich vor einer Eigenmedikation.

Bei allen Anwendungen gilt: Weniger ist mehr. Ebenso ist es äußerst wichtig, auf die Reinheit des ätherischen Öls zu achten. Öle aus Billigherstellung können mehr Schaden anrichten, als dass sie helfen. Unwillkommene Reaktionen sind zum Beispiel Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen bis hin zur Anaphylaxie (schwere allergische Sofortreaktion, der sogenannte Anaphylaktische Schock).

Einige konkrete Anwendungstipps

Für alle folgenden Tipps gilt, dass die ätherischen Öle nicht pur auf die Haut aufgetragen werden sollten (Ausnahme: Lavendelöl). Wie oben beschrieben, mischt man sie vorher mit einem Trägeröl.

Bei Insektenstichen hilft ein Tropfen von reinem Lavendelöl gegen Juckreiz und Schwellung. Zur Linderung von Kopfschmerzen eignet sich Pfefferminzöl, mit dem die Schläfen massiert werden. Doch Vorsicht: In der Nähe der Augen darf das ätherische Öl nur ganz sparsam verwendet werden, Kontakt mit den Augen und Schleimhäuten sollte unbedingt vermieden werden. Gegen Pickel eignet sich das Betupfen der entzündeten Stellen mit einem Hauch Teebaumöl. Warzen können ebenfalls mit einem kleinen Tropfen Teebaumöl betupft werden. Aphrodisierend, also sexuell anregend, wirken Öle wie Ylang Ylang, Rose, Jasmin und Sandelholz. Für eine Entspannungsmassage ist Lavendelöl zu empfehlen. (sw, kh; zuletzt aktualisiert am 12. März 2019)

Quellen und Literaturempfehlungen:

  • Bierbach, Elvira (Hrsg.): Naturheilpraxis heute. Lehrbuch und Atlas. Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, München, 4. Auflage 2009.
  • Carolin Lockstein, Susanne Faust: Relax! Der schnelle Weg zu neuer Energie. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München, 2001.

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