DHL Express will Ballungsgebiete aus der Luft beliefern

Nachdem der Expressdienstleister DHL im vergangenen Jahr in Ostafrika dieArzneimittelbelieferung per Drohne getestet hat, hat das Unternehmen nun auchin China einen Drohnen-Lieferservice aufgenommen. Mit dem geplanten Ausbau desSystems könnten eines Tages auch Medikamente auf der Liste der lieferbarenWaren stehen.

Auch in China sind die Straßen der Megastädte chronisch verstopft. DieBelieferung von Waren wird zunehmend zur Geduldsprobe und Herausforderung. Vordiesem Hintergrund haben DHL Express, nach eigenen Angaben der weltweitführende internationale Expressdienstleister, und der „global führendeDrohnenhersteller“ EHang eine strategische Partnerschaft geschlossen. DerenZiel ist es, eine automatisierte Drohnen-Zustellung für die Ballungsgebiete inChina zu entwickeln. Laut DHL absolvierte kürzlich eine Drohne den Jungfernflugbeim EHang Command and Control Center in Guangzhou. Ab sofort sollen täglichSendungen zwischen dem DHL Service-Zentrum in Liaobu, Dongguan, in der ProvinzGuangdong und einem acht Kilometer entfernten Standort des Kundentransportiert. DHL siehtsich damit als das erste internationale Expressunternehmen, das einenderartigen Service in China anbietet.

Mit derDrohne soll die typische Lieferzeit per Straße von rund 40 Minuten auf achtMinuten verkürzt werden. Das mache nicht nur eine Reduzierung desEnergieverbrauchs und der CO2-Bilanz, sondern auch Kosteneinsparungen von biszu 80 Prozent möglich.

DieDrohnen, die pro Flug bis zu fünf Kilogramm Zusatzgewicht transportieren können,starten und landen auf „intelligenten Paketboxen“, die für autonome Lade- undEntladevorgänge entwickelt wurden. Nach Einführung dieses erstenDrohnen-Lieferservices möchte DHL Express rasch neue Routen in Chinaerschließen. Nach Angaben eines Sprechers stehen Arzneimittel in dieser frühenPhase des Projektes noch nicht auf der Liste der zu transportierenden Produkte.Es sei aber nicht auszuschließen, dass dies in Zukunft der Fall sein werde.

Arzneimitteldrohne in Afrika

In Ostafrikazeigt das Unternehmen seit dem vergangenen Jahr mit einem Pilotprojekt, wie dieArzneimittelbelieferung per Drohne in entlegene Gebiete funktionieren kann. DHL, die DeutscheGesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der deutscheDrohnenhersteller Wingcopter erprobten über sechs Monate hinweg die Notfallversorgungmit Medikamenten per Drohne auf eine Insel im Viktoriasee. Mittlerweile istnach Angaben eines Sprechers entschieden, dass das Projekt in diesem Jahr inseine zweite Phase gehen wird. Start könnte im Spätsommer sein. Der selbständigfliegende „DHL Paketkopter 4.0“ schafft nach Unternehmensangaben die 60Kilometer Flugstrecke vom Festland bis zur Insel in durchschnittlich 40Minuten. Insgesamt seien in der ersten Phase des Pilotprojektes mehr als 2.200Kilometer geflogen und rund 2.000 Flugminuten geleistet worden. EineErweiterung des Projektes auf andere Regionen sei aktuell nicht geplant.

EineVorreiterrolle bei der Medikamentenbelieferung per Drohne nimmt dasUS-Unternehmen Zipline ein. DieFirma betreibt die Luftbelieferung wichtiger Medikamente mittlerweile in Ghanasowie Ruanda und möchte den Dienst auch in Tansania aufbauen. Die Drohnenbeliefern in einem Umkreis von etwa 80 Kilometern um ein zentral gelegenesLogistikzentrum innerhalb einer halben Stunde abgelegene und schwer erreichbareDörfer. 

Quelle: Den ganzen Artikel lesen