Das verdienen Kliniken an ausländischen Patienten

Ausländische Patienten gelten in deutschen Kliniken schon länger als gern gesehene Medizintouristen. Sie bieten die Möglichkeit, Behandlungskosten extra abzurechnen. Obwohl die Kliniken Milliarden mit diesen Patienten verdienen, schreiben viele von ihnen rote Zahlen.

  • 1,2 Milliarden nahmen Kliniken 2013 allein durch ausländische Patienten ein
  • Krankenhäuser erwirtschaften einen Jahresumsatz von 90 Milliarden Euro
  • Jede zweite Klinik schreibt rote Zahlen

Für eine Behandlung in Deutschland reisen sie weit: Medizintouristen aus Russland, arabischen Ländern oder auch den europäischen Nachbarstaaten. Sie sind für deutsche Krankenhäuser eine Möglichkeit, Behandlungskosten extra abzurechnen. Fast 1,2 Milliarden Euro nahmen deutsche Kliniken im Jahr 2013 nach einer Schätzung des Wirtschaftswissenschaftlers Jens Juszczak von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg mit Patienten aus dem Ausland ein.  

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat zum Umsatz mit Auslandspatienten nach eigenen Angaben keine Zahlen. Die Kliniken veröffentlichen nicht, welche Erlöse sie mit diesen Patienten erzielen. Insgesamt erwirtschaften die Krankenhäuser der DKG zufolge einen Jahresumsatz von 90 Milliarden Euro. "Dennoch schreibt fast jedes zweite Haus rote Zahlen", sagt DKG-Sprecherin Dagmar Vohburger. 

Wichtige Verdienstmöglichkeit für Kliniken

Auslandspatienten und besonders Medizintouristen, die extra für eine Behandlung nach Deutschland reisen, sind daher eine wichtige Verdienstmöglichkeit für einige Kliniken. Der Erlös läuft außerhalb der Budgets, das die Kliniken von deutschen Versicherungen bekommen. Die Auslandspatienten sind in der Regel Selbstzahler.  

Von rund 19 Millionen stationären Patienten in Deutschland kamen 2013 laut Statistischem Bundesamt etwa 95.000 aus dem Ausland – das ist etwa ein halbes Prozent. Noch einmal 2000 Patienten mit nicht genau geklärter Herkunft kommen hinzu. 


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