COPD: Vitamin D kann Exazerbationsrate senken – aber nur bei Mangel

Ist es sinnvoll, wenn COPD-Patienten Vitamin D einnehmen? Einer aktuellen Metaanalyse zufolgekann die Vitamin-D-Gabe die Rate an mittleren bis schweren Exazerbationensenken. Dieser Effekt war aber nur bei Blutspiegeln unter 25 Nanomol/Litersignifikant.

Die Datenlage zum „Alleskönner“ Vitamin D ist in vielenIndikationen nicht eindeutig. So auch bei derchronisch obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD). Ob Supplementation bei COPDdie Exazerbationsrate senken kann oder nicht, dazu gibt es widersprüchlicheDaten. Einer aktuellen Metaanalyse zufolge, deren Ergebnisse vor kurzem imFachjournal „Thorax“ publiziert wurden, kommt es wohl auf den Vitamin-D-Serumspiegel der Patientenan.

Effektiv bei niedrigen Serumspiegeln

Die Wissenschaftler hatten dazu individuelle Patientendatenvon 469 Personen aus drei randomisierten, kontrollierten Studien zur Vitamin-D-Supplementation beiCOPD-Patienten danach ausgewertet, wie sich die Rate an mittleren bis schweren Exazerbationen verhält. Insgesamt, über alle Patienten gemittelt, ergab sich keinsignifikanter Nutzen.

Teilt man die Patienten jedoch in Subgruppen anhand ihres Vitamin-D-Spiegelszu Studienbeginn ein, ergeben sich Unterschiede. Bei Patienten, deren 25-Hydroxy-Vitamin-D-Serumspiegelunter 25 Nanomol/Liter (nmol/l) lag, zeigte sich ein signifikanter protektiver Effektdurch die Supplementation. Diese Grenze liegt, je nach Definition, im Bereicheines Vitamin D-Mangels oder einer manifesten Unterversorgung. Bei höherenAusgangswerten verlor sich die Signifikanz.

Regelmäßige Gabe besser als Bolus

Die Ergebnisse decken sich mit den Daten einer früheren Metaanalyse,bei der es um das Auftreten von akuten Atemwegsinfektionen bei COPD-Patienten ging.Hier zeigte sich ein positiver Effektzwar für alle Patienten, dieser war jedoch stärker ausgeprägt bei Patienten,deren Ausgangswerte unterhalb 25 nmol/l lagen. Außerdem zeigte sich in dieserfrüheren Analyse, dass eine tägliche oder wöchentliche Substitution effektiverwar als die Bolusgabe.

Die Ergebnisse beider Metaanalysen sprechen dafür, dass das „Gießkannenprinzip“bei der Vitamin-D-Supplementation von COPD-Patienten zwar wenig zielführend ist.Doch in der Beratung kann es sich durchaus lohnen, COPD-Patienten daraufhinzuweisen, ihren Vitamin-D-Status überprüfen zu lassen und gegebenenfalls zurSubstitution zu raten.

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