Angelina liegt seit 8 Jahren im Wachkoma – niemand weiß, wer sie mit Masern ansteckte

Der Fall der kleinen Angelina beschäftigt Deutschland seit Jahren. Das heute 13-jährige Mädchen liegt seit Jahren im Wachkoma – die Folgen einer Masernerkrankung als Baby. Im Alter von sechs Monaten hatte sie sich irgendwo angesteckt – wohl bei jemandem, der selbst nicht geimpft war. Da Ärzte die Impfung erst ab dem vollendeten elften Lebensmonat empfehlen, fehlte ihr selbst der Schutz.

Angelina war fünf Jahre alt und stand kurz vor ihrer Einschulung, als ihren Eltern merkwürdiges Verhalten an ihrer Tochter auffiel. "Sie konnte nicht mehr laufen, nicht mehr sprechen, nicht mehr sitzen. Sie konnte nicht einmal mehr schlucken", erzählte Mutter Gina dem "Spiegel".

Pflegefall mit fünf Jahren

Die Ärzte diagnostizieren eine sklerosierende Panenzephalitis, eine Entzündung des Gehirns. Von den Ärzten der Uni-Klinik Würzburg bekamen die Eltern erklärt, dass die Krankheit eine Spätfolge der Masernerkrankung ihrer damals sechs Monate alten Tochter ist.

Seit ihrem fünften Lebensjahr ist Angelina ein Pflegefall, 22 Medikamente bekommt sie täglich, wird künstlich ernährt. Mit fünf Jahren fiel sie in ein Wachkoma. Ihre letzten Worte seien "Papa, warum weinst du?" gewesen, berichten die Eltern nun der "Bild". "Wir haben Angelina vor ein paar Monaten aus der Klinik nach Hause geholt, damit sie bei ihrer Familie in Ruhe sterben darf. Jeder Tag könnte der letzte sein", sagt Mutter Gina.

Der Appell ihrer Eltern: Lasst eure Kinder impfen!

Wo sich Angelina den Masernvirus eingefangen hat, wissen die Eltern bis heute nicht. "Damals sind wir viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren. Demnach hätte es überall passieren können, leider", sagte Angelinas Mutter der "Abendzeitung" vor einigen Jahren. Angelina – Ein Leben mit SSPE(Facebook Auf Facebook lassen Angelinas Eltern andere an ihrem Schicksal teilhaben.

Die Eltern von Angelina haben eine Facebook-Seite gestartet, um auf den Fall aufmerksam zu machen. "Wir wollen aufklären und zeigen, was es für schlimme Folgen haben kann, wenn nicht genügend Leute geimpft sind", erklärt Mutter Gina dem "Spiegel". Die Eltern wollen den Kampf nicht aufgeben – auch wenn jeder Tag Ginas letzter sein könnte: „Sie schaut uns zwar nicht mehr an und lacht auch nicht mehr, aber sie hört uns zu, da bin ich sicher.“

Der gemeinnützige Verein Herzmensch e.V. unterstützt Familien wie die von Angelina. Wer dabei helfen möchte, findet hier dazu Informationen.

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