Ärzte warnen: Sich mit Aktivkohle die Zähne zu putzen, ist nicht nur sinnlos, sondern gefährlich

In den sozialen Medien – vor allem auf Instagram – taucht das Bild seit einiger Zeit immer häufiger auf: Zähne mit einem körnigen schwarzen Pulver darauf. Wirklich appetitlich sieht das meistens nicht aus, glaubt man den Werbeversprechungen, soll es aber sehr effektiv sein. Das Zähneputzen mit schwarzer Zahnpasta, die aus Aktivkohle hergestellt wird, soll die Zähne weißer machen, heißt es.

Vor allem Influencer schwören auf die Produkte und bewerben sie auf ihren Kanälen. In den Online-Shops wird eine Tube ab acht Euro angeboten. Durch die prominente Werbung nutzen auch immer mehr Menschen die schwarze Zahnpasta im Alltag. Den erhofften Effekt dürften sie damit allerdings nicht erzielen. Im Gegenteil: Aktivkohle-Zahnpasta kann sogar gefährlich sein, warnen Zahnärzte.

Aktivkohle-Zahnpasta enthält oft kein Fluorid

Wissenschaftler der Manchester Dental School haben erforscht, welche Wirkung die immer beliebter werdende Zahnputz-Methode tatsächlich hat. In der Studie, die im „British Dental Journal“ veröffentlicht wurde, bezeichnen sie Aktivkohle-Zahnpasta als „Marketing-Gag“. Anscheinend fallen viele Menschen auf der Suche nach einem einfachen Weg zu weißeren Zähnen auf die Werbetricks von Promis, Influencern und Industrie herein.

Das Putzen mit Aktivkohle hellt die Zähne nämlich keineswegs auf, berichten die Autoren, die 50 Produkte aus den USA analysiert haben. In den meisten Pasten befinde sich gar kein Fluorid. Das führt dazu, dass die Zähne eher sogar Schaden nehmen. Die Experten warnen deshalb davor, Zahnpasta mit Aktivkohle zu benutzen: Dadurch können Karies und Zahnfleischentzündungen entstehen, außerdem wird der Zahnschmelz abgerieben.

„Glauben Sie nicht an den Hype“, warnt Damien Walmsley vom Verband britischer Zahnärzte gegenüber der BBC. „Aktivkohle-Zahnpasta ist kein Allheilmittel für alle, die ein perfektes Lächeln wollen, und hat ernstzunehmende Risiken.“ Er hat einen anderen Rat: Wer weißere Zähne möchte, sollte sich an seinen Zahnarzt wenden.

Quelle: BBC / British Dental Journal 


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