Zwei Heinz-Ketchups schneiden am schlechtesten ab

Grillwust, Nudeln, Pommes: Mit einem Klecks Ketchup schmeckt vieles besser. Doch wie gut sind Heinz, Werder und Co.? Stiftung Warentest hat für die aktuelle Ausgabe 19 Ketchup-Sorten untersucht. Das Ergebnis: Alle Produkte schlossen mit gut oder befriedigend ab. Allerdings schummelten einige Hersteller beim Tomatengehalt.

Am besten bewerteten die Tester die Bio-Ketchups von Alnatura, Bio Zentrale und Denn’s Biomarkt. Am schlechtesten schnitten der zuckerreduzierte Heinz-Ketchup (Note 3,1) und der Heinz-Kinderketchup (Note 3,4) ab. Bei beiden wurde ein Teil des Zuckers durch Steviolglykoside ersetzt. Dadurch schmeckt die Soße laut den Testern unangenehm nach Essig. Hinter beiden Produkten steckt zudem dieselbe Rezeptur, der Kinderketchup kostet jedoch sechs Cent pro 100 Milliliter mehr.

Heinz-Ketchup enthält am meisten Zucker

Heinz begründet das mit einem größeren Logistikaufwand aufgrund der kleineren Verpackungsgröße. Mit 59 Cent pro Milliliter ist der Kinderketchup von Heinz deutlich teurer als der Testsieger von Alnatura (36 Cent). Auch der Standard-Ketchup von Heinz landete beim Test im hinteren Mittelfeld. Mit 27 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthielt der Ketchup am meisten Zucker.

Das eher maue Testurteil trifft Heinz in einer Unternehmenskrise. Der US-Nahrungsmittelkonzern verzeichnete für 2018 erhebliche Verluste. Vor kurzem stoppte Heinz zudem die Lieferungen an Edeka, weil der Lebensmittelhändler nicht mehr für die Produkte bezahlen wollte als bisher. Wegen des Streits über Beihilfen für Airbus und Boeing will die EU zusätzlich Zölle für US-Ketchup verhängen.

Aldi-Produkte enthalten kaum Tomaten

Andere bekannte Hersteller wie Werder schnitten im Ketchup-Test besser ab. Die Produkte wurden alle mit gut bewertet. Der am besten bewertete Discounter-Ketchup kommt von Lidl. Die Produkte von Penny, Aldi Nord und Aldi Süd konnten dagegen weniger überzeugen. Die Aldi-Produkte warben mit einem besonders hohen Anteil an Tomatenmark. Im Test zeigte sich: Die Angabe ist reichlich geschönt. Der Tomatenanteil lag sogar unter dem Durchschnitt.

Am meisten Geld verlangten die Hersteller für Kinderketchups. Laut Testergebnis lohnen sich die Mehrkosten jedoch nicht. Einige enthielten zwar teureren Agavendicksaft statt Zucker. Kalorien spart das allerdings kaum. Kinder können also getrost den Erwachsenenketchup essen, urteilen die Tester.

Doch ist Ketchup überhaupt gesund? Neben Tomatenmark zählt Zucker zur wichtigsten Zutat. Zwei Esslöffel Heinz-Ketchup enthalten beispielsweise 8,1 Gramm Zucker und rund 36 Kilokalorien. Gesund geht anders.

Im Vergleich zu gezuckerten Getränken und fettigem Essen fällt Ketchup allerdings kaum ins Gewicht, argumentiert Stiftung Warentest, weil Ketchup meist nur in kleinen Portionen gegessen wird.

Die Tester überprüften auch, wie die rote Soße am besten aus Glasflaschen fließt. Der Schwenk-Trick, bei dem die Flasche hin- und her geschüttelt wird, bringt demnach wenig. Auch einen Strohhalm bis zum Boden in die Flasche zu stecken und ihn wieder herausziehen, erzielte nicht den gewünschten Effekt. Am zuverlässigsten funktionierte, mit der flachen Hand auf den Boden der Flasche zu klopfen oder ein Schlag mit der Handkante auf den Flaschenhals, die Flasche dabei jeweils schräg halten.

Quelle: Den ganzen Artikel lesen